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zehnter – stock – besoffen

Betrunken und euphorisch, beflügelt und bedrohlich. Wir sind entlang gelaufen diesen dunklen Pfad, zusammen und doch getrennt, und wir haben uns alle wiedergefunden im zehnten Stock, nachdem wir die Betontreppen hoch gelaufen waren, die unvollendete Schönheit im Gerüst dieser vermeintlichen Freiheit. Es fühlte sich verboten an, es war berauschend. Das grelle Licht am Eingang empfing mich, als wir uns zuvor durch einen dunklen Vorhang und Vorplatz kämpften, um dann von einer großen Halle gefüllt mit Leere erwartet zu werden. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich ihre Beine – gekleidet in dunkelblauen Jeans – von unten nach oben laufen sah; wie sie sich Stufe für Stufe nach oben hetzten in Richtung Glück, entlang dieser breiten Betontreppen umrandet von Holzzäunen. Oben angekommen lag der Baukran auf Augenhöhe, sowie der Stoli in der Hand der Menschen um mich herum. Das pinke Feuerwerk auf der Nordkette war gut zu betrachten, hier vom zehnten Stock aus. Wir schlängelten uns an Metallstäben vorbei, stolperten über herumliegendes Material, das unvollendet und ungebraucht am Boden lag, so wie das neue Jahr vor uns. Sie gingen auf diese Terrasse, auf diese fünf Quadratmeter große Plattform, die zwanzig Meter über dem Boden schwebte. Ja, sie waren leichtgläubig, leichtfüßig. Wir zerrten sie wieder hinein in die Dunkelheit, die sicherer war als jedes Licht dort draußen. Unten angekommen beruhigte sich der Adrenalin Rausch, er sank ab wie der Alkoholspiegel am nächsten Tag, langsam aber kontinuierlich.

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