Anlässlich des internationalen Frauentag am achten März feierte das Leokino Innsbruck mit der Dokumentation PICTURE A SCIENTIST – FRAUEN IN DER WISSENSCHAFT Premiere. Der Film, produziert von Sharon Shattuck & Ian Cheney aus dem Jahr 2020, porträtiert drei Frauen im Wissenschaftsbetrieb der sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) in den USA. Die Dokumentation zeigt in fünfundneunzig Minuten den Leidensweg und Kampf dreier Wissenschaftler*innen, die aufgrund ihres Geschlechts jahrelanger Diskriminierung und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt waren.
Informativ und spannend
Diachron werden die Erfahrungen von den Betroffenen selbst, Jane Willenbring, Professorin der Geologie, Nancy Hopkins, Professorin der Molekularbiologie und Raychelle Burks, Professorin der analytischen Chemie, erzählt. Als zuschauende Person verspürt man von Anfang an den Schmerz und die Verzweiflung der Wissenschaftler*innen, die in ihren Arbeitsstätten, sei es das Biologielabor, oder eine Feldforschung in der Antarktis, psychischer und/oder physischer Gewalt ausgesetzt waren.
Obwohl es durchaus emotionale Momente gibt, ist die Dokumentation sehr sachlich und visuell informativ gestaltet. Während die Berichte der Wissenschaftler*innen aus dem Off erzählt werden, führen Statistiken über Frauen* in der Wissenschaft in Form von Balkendiagrammen näher an die Thematik heran. Die empirisch belegte Unterrepräsentation und Diskrimination von Frauen in jeglichem wissenschaftlichen Kontext widerlegt gängige Argumente wie zum Beispiel: „Diskrimination aufgrund des weiblichen Geschlechts sei mehr Einbildung und Erzählung, als Realität“.
Von der Ohnmacht zur Macht
Mit der Zeit schleicht sich allerdings das Gefühl ein, dass die Wissenschaftler*innen mehr in ihrer Opferrolle, als in ihrer Souveränität gezeigt werden. Diese Darstellung wendet sich dennoch gegen Ende der Dokumentation. Nancy Hopkins, Jane Willenbring und Raychelle Burks konnten für sich und für andere betroffenen Frauen* im Wissenschaftsbetrieb sichtbare Veränderungen bewirken, die rechtliche sowie berufliche Konsequenzen für die entsprechenden Täter* trugen.
Eine notwendige Dokumentation, mit wichtigem Inhalt und schockierenden Zahlen.
Wer mehr über die drei Wissenschaftler*innen und die Filmproduktion erfahren, sowie den Trailer ansehen will, kann die Website besuchen: https://www.pictureascientist.com/
Beitragsbild von unsplash.com
Veranstaltung des Leokino Innsbruck am Internationalen Frauentag 08.03.2022